Wolfgang Schichtel

Lyrik


Werke

Genie und Malen

So manchem kommt es in den Sinn

es schäle sich aus seinem Dunst:

Er habe Gabe für die Kunst.

Zur Malerei zieht es ihn hin.

 

Dann wird gekauft, was man so braucht,

um Leinwand prächtig zu bemalen.

Das Werkzeug dazu muss man auch bezahlen -

und hofft, dass nicht der Genius verraucht.

 

Jetzt muss man auch noch Plätze finden,

um präsentabel auszustellen,

sind erst die Werke dann vollendet.

 

Um dadurch aller Welt zu künden,

vor allem Freunden und Gesellen,

dass mit Erfolg die Sache endet.

 

Wolfgang Schichtel, 2018

 

Auf grünem Rasen ruht ein Schaf

mit weichem, weißen Felle.

Es war den ganzenMorgen brav,

so wie sein Schafsgeselle.

 

Es schläft so sanft, es schläft so tief,

jetzt, in der Mittagsstunde,

tat alles, was der Hirte rief

mit seinem großen Hunde.

 

Nun ist es müd’ und träumt den Traum,

den alle Schafe träumen,

vonWasser, Wiese, Waldessaum

und Schatten unter Bäumen.

 

Es weiß noch nichts von einer Schur,

von Metzgers langem Messer.

Ach, liebes Schaf, träum weiter nur,

denn Träumer haben’s besser!

 

Wolfgang Schichtel