Sebastian Habenschaden (1813 - 1868) war ein Münchner Tier- und Landschaftsmaler, Radierer und Bildhauer.
Er begann seine Ausbildung bei dem Porzellanmaler Chr. Adler und studierte später an der Akademie der bildenden Künste, wo er allerdings die Prüfungen für Historienmalerei nicht bestand.
Wesentlich erfolgreicher war er bei Tier- und Landschaftsbildern und vor allem in der Bildhauerei. Er modellierte zahlreiche Tierfiguren für Gips- und Bronzeguss, entwarf Modelle für Porzellan
und die Berchtesgadener Schnitzer.
Einige seiner Tierfiguren finden sich im Porzellan-Museum und im Bayrischen Nationalmuseum in München. Gemälde, Zeichnungen und Radierungen von Habenschaden sind unter anderem in der Sammlung des
Lenbachhauses, der Bayrischen Staatsgemäldesammlung, dem Museum Georg Schäfer in Schweinfurt, im Philadelphia Museum of Art und dem British Museum in London.
Die Gemeinde Pullach hat ihm zu Ehren eine Straße benannt.
Schon zu Lebzeiten war er für seine Großzügigkeit bekannt; besonders viel spendete er dem Künstlerunterstützungsverein.
In seinem Testament vermachte er dem Künstlerunterstützungsverein schließlich eine Summe von 10.000 Gulden (ca. 180.000 €) unter der Bedingung, dass jedes Jahr im Mai ihm zu Ehren eine
Messe gelesen und anschließend ein Fest mit Musik und Tanz für alle anwesenden Künstler veranstaltet werden sollte.
Stattfinden sollten diese Feste in Pullach, wo er sich zeitlebens immer gerne aufgehalten hat.
Seinem Wunsch wurde gerne entsprochen und das Gedenkfest - die Habenschadenfeier - wurde bis in die frühen 1930er Jahre weitergeführt. Die dabei erwirtschafteten Überschüsse
kamen ebenfalls dem Künstlerunterstützungsverein zu Gute.
Ab 1875 bis 1930 gestaltete unser Verein die Feier zusammen mit dem Künstlerunterstützungsverein.
In der Regel fand der weltliche Teil der Feier beim Rabenwirt in Pullach statt.
Besonders prächtig wurde die Habenschadenfeier 1894 gestaltet, zum fünfzigsten Jubiläum des Künstlerunterstützungsvereins. Mit zahlreichen Kostümgruppen wurde ein Festspiel bei der Burg
Schwaneck aufgeführt, Musik und Tanzvorführungen bereicherten die Veranstaltung.
In den 1950er Jahren versuchte die Künstlervereinigung Allotria, die Habenschadenfeier wiederzubeleben, allerdings ohne Erfolg.
Bild 1: Kostümierte Künstlergruppen vor Burg Schwaneck
Bild 2: Der vierte von links ist Hofgoldschmied Theodor Heiden. Er spielte bei der Feier Ludwig Schwanthaler, Erbauer der Burg Schwaneck.
Quellen:
Fotos aus dem Archiv der Geselligen Vereinigung bildender Künstler
Wikipedia-Eintrag zu Sebastian Habenschaden
Hyacinth Holland: Allgemeine Deutsche Biografie (ADB), Eintrag zu Sebastian Habenschaden
Online-Sammlungen des Lenbachhauses, der Bayrischen Staatsgemäldesammlung, des Bayrischen Nationalmuseums, des Philadelphia Museum of Art und des British Museums
Online-Künstlerliste des Museums Georg Schäfer
Vereinsarchiv der Geselligen Vereinigung bildender Künstler Münchens e. V.
Digitalisierte Versionen der Münchner Neuesten Nachrichten (Münchner Digitalisierungszentrum, Bayrische Staatsbibliothek)
Susanna Wimmer: Der Beitrag der "Geselligen Vereinigung bildender Künstler Münchens" zum Kunst- und Kulturleben Münchens in der Zeit bis zum Beginn des 1.Weltkrieges; Magisterarbeit, LMU, 1990