Vorsitzender |
Andreas M. Sames |
Stellvertreterin | Marianne Trosch |
Schatzmeisterin | Anika Simeth |
Schriftführerin | Ricarda Blank |
Beisitzer/innen |
Erika Nieberle Ruth Moch Lothar Rafalski |
Kassenprüfung |
Reinhold Wieczorek Wolfram Wildner |
Einmal im Monat finden offene Vereinstreffen im Künstlerhaus am Lenbachplatz statt.
gegründet 1875
Ein Streifzug durch die Geschichte dieses Münchner Künstlervereins von damals bis heute
Die Gesellige Vereinigung bildender Künstler Münchens (oder kurz: Die Geselligen) kann 2025 ihr 150-jähriges Bestehen feiern.
Von Anfang an vereinte sie die schönen Künste mit der Geselligkeit. Unter den Geselligen waren neben Malern und Bildhauern auch Komponisten, Sänger, Schauspieler, Architekten, Goldschmiede und Kunstbegeisterte aller Art zu finden.
Es ist vermutlich genau jene schöne Idee des gemeinsamen Vernetzens, die den Geselligen praktisch mit in die Wiege gelegt wurde, die bis zum heutigen Tag ihren Erfolg und auch ihren Bestand sicherte und somit ausmacht.
Im 19. Jahrhundert bildeten sich unzählige Vereine in Deutschland. Um 1840 gab es in München bereits an die 80 verschiedene offiziell registrierte Vereinigungen. In den folgenden Jahrzehnten stieg diese Zahl noch erheblich an. Fast alle dieser im 19. Jahrhundert gegründeten Gruppen und Vereine lösten sich aber schon nach ein paar Jahren wieder auf. Nur wenige existieren bis heute.
Zu den Vorgängern der Geselligen Vereinigung bildender Künstler Münchens in dieser Zeit zählen beispielsweise die Stubenvoll-Gesellschaft (später Schafroth-Gesellschaft), der Künstler-Sänger-Verein, Fidelia oder Jung-München.
Die bekannteste davon, Jung-München, wurde 1853 gegründet. Zu ihr gehörten unter anderen die Maler Wilhelm Diez und Moritz von Schwind, der Komponist Georg Krempelsetzer und der Humorist Wilhelm Busch. Hier zeichnete Wilhelm Busch auch seine ersten Karikaturen.
Jung-München löste sich 1864 auf. In den darauffolgenden Jahren ereilte dieses Schicksal auch viele weitere der damals in München bestehenden Künstlergesellschaften.
Die damals größte Künstlervereinigung mit ca. 800 Mitgliedern, die 1868 gegründete Münchner Künstlergenossenschaft (MKG), die sich vor allem als Berufsgenossenschaft der Münchner Künstler verstand, regte darum 1875 die Gründung eines eigenen geselligen Vereins an.
Im Oktober 1875 bildete sich unter dem Dach der MKG die Gesellige Vereinigung der Münchner Künstlergenossenschaft. Damals konnten nur MKG-Mitglieder zusätzlich auch Mitglieder der Geselligen werden. Schon kurz nach der Gründung hatte die Vereinigung fast 130 Mitglieder.
Nicht zuletzt aus den aufgelösten Gesellschaften traten viele bei.
Wohl auch deshalb erhielten die Geselligen als „Mitgift“ Unterlagen und Inventar dieser Gesellschaften. Einiges davon hat sich bis heute im Archiv der Geselligen erhalten, wie beispielsweise Zeichnungen und Karikaturen von Jung-München, Fidelia, dem Künstler-Sänger-Verein, der Stubenvoll-Gesellschaft und dem vom Architekten Georg Friedrich Ziebland 1822 gegründeten Ersten Künstlerverein. Das Archiv der Geselligen reicht also teilweise bis ins biedermeierliche München zurück.
Die Gesellige Vereinigung selbst war von Anfang an sowohl auf die Kontaktpflege untereinander als auch auf die Vertretung künstlerischer Interessen nach außen angelegt.
Sie war bei allen wichtigen Künstlerfesten vertreten und oft auch maßgeblich an der Gestaltung beteiligt: 1879 beim Waldfest, der Habenschaden-Feier in Pullach von 1875 bis in die frühen 1930er Jahre, bei Festumzügen zu Ehren des Königshauses sowie dem Fest der Münchner Künstlergenossenschaft zu ihrem 25. Jubiläum 1893.
Bedeutende Mitglieder der damaligen Zeit waren beispielsweise: die Landschaftsmaler Hermann Baisch und Josef Wenglein, die Maler Josef Willroider, Karl von Marr, Otto Gebler, Ferdinand Pacher, Theodor Pixis, Wilhelm Rögge, Viktor Tobler, Ludwig Bechstein, Robert Schleich, Eduard Schleich jun., Eugen von Stieler, Karl de Bouché, Ludwig von Nagel, Peter Herwegen und Hans von Petersen. Ebenfalls bei den Geselligen waren die Architekten Albert Schmidt, Georg von Hauberrisser, der Bildhauer Ferdinand von Miller d. J., der Theater-Intendant Karl von Perfall.
Zum Freundeskreis der Geselligen zählten auch Wilhelm Busch, Eugen Neureuther und Moritz von Schwind.
Von 1897 bis zu Beginn des ersten Weltkriegs veranstaltete der Verein jährlich zu Fasching einen großen, aufwändig gestalteten Maskenball mit dazugehörigem Singspiel (Redoute), zunächst im Hotel Trefler, später im Deutschen Theater. Bei diesen Festen gingen die Talente der Mitglieder aus bildender Kunst, Musik und Theater eine überaus erfolgreiche Verbindung ein.
Die Redouten der Geselligen waren gesellschaftliche Ereignisse, zu deren Gästen auch Prominente und Mitglieder des Königshauses zählten. Sie wurden jeweils ausführlich in den Münchner Neuesten Nachrichten besprochen.
Um 1900 gehörte die Gesellige Vereinigung zu den tonangebenden Veranstaltern im Münchner Künstlerfasching und war neben der Allotria und dem Künstler-Sänger-Verein eine der drei größten geselligen Künstlervereinigungen der Stadt.
Der Verein kümmerte sich aber von Anfang an auch um die künstlerischen Interessen seiner Mitglieder und veranstaltete zahlreiche Ausstellungen.
Außerdem war er in allen damaligen kunstpolitischen Bereichen involviert und arbeitete aktiv mit in der Jury der „Jahresausstellungen von Kunstwerken aller Nationen“ und der „Internationalen Kunstausstellungen“ im Münchner Glaspalast.
Die eigenen Ausstellungen des Vereins wurden in Anspielung auf die „Internationalen Ausstellungen“ spöttisch benannt:
„Hinternationaler Salon“ oder „Hinternationale Elite-Ausstellung“.
Obwohl die Werke in diesen Ausstellungen laut zeitgenössischer Beurteilungen sich nicht vor den großen Glaspalast-Ausstellungen verstecken mussten, zeigen sie auch den Humor der Geselligen. Sie stellten laut einem offiziellem Ausstellungskatalog dort beispielsweise auch Bilder aus mit den Titeln „Portrait des Junkers Caesar von Ohnewitz“ oder „Landschaft mit Gegend“.
Leider waren Fotos der Bilder damals noch kein selbstverständlicher Bestandteil der Ausstellungskataloge.
Um die Kontakte der Mitglieder untereinander zu pflegen, hatten die Geselligen auch ein eigenes Vereinslokal. Zunächst waren dies Räume in einem Haus der Münchner Künstlergenossenschaft in der Luitpoldstraße 3.
1902 musste dieses Haus jedoch dem Erweiterungsbau des Justizpalastes weichen.
Um den Mietvertrag für das neue Vereinslokal unterschreiben zu können, wurde die Loslösung von der MKG notwendig: Eine Gesetzesänderung bestimmte, dass Vereine ab dem Jahr 1900 den Status einer juristischen Person nur noch durch Eintrag in das damals neugegründete Vereinsregister erhalten konnten.
Die Trennung von der MKG erfolgte im Fall der Geselligen also nicht wegen künstlerischer Differenzen, sondern aus rein praktischen Überlegungen.
Bei der Eintragung erhielt der Verein die Nummer 154, die bis heute auf sein Alter hinweist.
Am 14.12.1902 bezogen die Geselligen daraufhin als eigenständiger Verein die Räume in der Prannerstr. 8 (heute Nr. 7 und Sitz des Bayrischen Städtetags).
Zu dieser Zeit vertrat die Münchner Künstlergenossenschaft längst nicht mehr alle Künstler in München. Mehrere Abspaltungen belegten dies wie beispielsweise 1873 die der Allotria und 1892 die der Münchner Secession.
Die Geselligen wollten ein offener Treffpunkt für alle Münchner Künstler sein, auch für solche, die die damaligen Ziele der MKG nicht teilten. Darum entschied sich der Verein 1905 zu einer Namensänderung. Statt Gesellige Vereinigung der Münchner Künstlergenossenschaft lautete der neue Name nun: Gesellige Vereinigung Münchner Künstler.
Damit war die Trennung von der MKG endgültig vollzogen und die Geselligen als eigenständiger, unabhängiger Verein fest in der Münchner Kulturszene verankert.
Statt der „Hinternationalen“ Ausstellungen wurde nun alljährlich im Dezember eine Weihnachtsausstellung im eigenen Vereinslokal veranstaltet.
Trotz ihrer zahlreichen akademischen Mitglieder waren die Geselligen kein rein akademischer Verein. Schon seit jeher zählte in besonderem Maße das künstlerische Talent der Mitglieder.
Bei ihren regelmäßigen Stammtischen wurde gefeiert, gezeichnet und geplant. Man karikierte sich auch gegenseitig und gab mehrere sogenannte „Kneipzeitungen“ heraus - Satire-Zeitschriften, die den eigenen Verein, den Kunstbetrieb im Allgemeinen und die aktuellen Verhältnisse der damaligen Zeit auf die Schippe nahmen.
Aus finanziellen Gründen wurde 1915 mitten im 1. Weltkrieg ein weiterer Umzug nötig. Die Geselligen bezogen eigene Räume in der Gaststätte "Drei Rosen" am Rindermarkt. Allgemeiner Versorgungsmangel, Kohlennot und weitere Kriegsfolgen machten auch den Geselligen zu schaffen. Diverse Vereinsmitgliedern wurden zum Militär einberufen. Nach Kriegsende kehrten nicht alle zurück.
Mit dem 1. Weltkrieg endete auch die Ära der großen Münchner Künstlerfeste.
Ab 1919 richteten die Geselligen zwar weiterhin zahlreiche Feste und andere Veranstaltungen aus, aber Größe und Aufwand von früher wurden nicht mehr erreicht. Trotzdem gab es Faschings- und Weihnachtsfeiern, Vortrags- und Musikabende, Salvator-Anstiche inklusive passendem Singspiel und kunsthistorische Ausflüge ins Münchner Umland.
1921 folgte eine weitere Namensänderung zum heute noch gültigen Namen:
Gesellige Vereinigung bildender Künstler Münchens
In den frühen 1920er Jahren brachte die Inflation eine weitere Krise für den Verein. Die Preise stiegen in astronomische Höhen, bis im Herbst des Jahres 1923 ein Ei 320 Milliarden Mark kostete. Eine schwierige Zeit für die Kunst, was sich auch im Verein bemerkbar machte. Die Aktivitäten gingen deutlich zurück, man hoffte auf bessere Zeiten.
Nach der Währungsreform Ende 1923, als sich die wirtschaftliche Situation Deutschlands verbesserte, ging es auch für die Geselligen wieder bergauf. Es wurden zahlreiche Tanzfeste und Ausstellungen veranstaltet. Mit leichter Verspätung wurde 1926 das 50-jährige Jubiläum des Vereins im Künstlerhaus festlich begangen.
Lange hatten weder Herkunft noch Konfession der Mitglieder eine Rolle gespielt.
Sie kamen aus diversen deutschen Gegenden, aus Österreich, der Schweiz, den USA und sogar Venezuela. Jüdische Mitglieder schufen Kostümentwürfe für die Feste der Geselligen, waren Ehrenmitglieder und traten bei den Veranstaltungen der Geselligen als Sänger und Musiker auf.
Mit der nationalsozialistischen Machtübernahme änderte sich dies jedoch. Die damaligen Vorstandsmitglieder bemühten sich zwar weiterhin, den Verein zusammenzuhalten, die allgemeine Lage ermöglichte es aber einigen Mitgliedern trotzdem nicht, zu bleiben. Von ein paar jüdischen Mitgliedern ist bekannt, dass sie eine Auswanderung versuchten. Das weitere Schicksal einiger anderer ist leider unbekannt.
Der Verein selbst entging der Auflösung oder Gleichschaltung hauptsächlich durch den Rückzug auf rein gesellige Veranstaltungen. Künstlerische Interessen verfolgte man ab 1934 offiziell nicht mehr. Nach außen hin gab man sich linientreu, hielt aber beispielsweise auch jüdische Mitglieder und politisch Andersdenkende lange im Verein.
Erleichtert wurde dies durch den Umstand, dass viele der damaligen Mitglieder eine eher konservative Kunstrichtung verfolgten und daher nicht als künstlerisch „entartet“ gebrandmarkt wurden.
Einige arrangierten sich auch recht erfolgreich mit dem Regime.
Ab 1943 bewahrte Konrad Schießl, der damalige Direktor des Stadtmuseums, durch seine Stellung und vermutlich auch durch geschicktes Taktieren den Verein vor der Gleichschaltung.
Der Verein bestand so zwar im Gegensatz zu fast allen anderen Künstlervereinigungen ununterbrochen fort. Doch das Vereinslokal der Geselligen am Rindermarkt wurde 1943 von Bomben zerstört und brannte völlig aus. Von der umfangreichen Bibliothek, dem Kostümfundus und der Bildersammlung der Geselligen konnte fast nichts gerettet werden. Auch große Teile des Archivs gingen verloren.
Nach Ende des Krieges hatte der Verein keine Heimat mehr. Die Mitglieder waren in alle Winde zerstreut. Nicht einmal ein Dutzend war in München geblieben und versuchte in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre, das Vereinsleben wieder in Gang zu bringen.
1950 stand der Verein dann trotzdem kurz vor der Auflösung:
Man kämpfte gegen Mitgliederschwund, wirtschaftliche Not und Raummangel. Ähnliche Probleme hatte auch die nach dem Krieg wiedergegründete Allotria.
Wohl aus dieser schwierigen Situation heraus entstand die Idee einer Fusion, die von den ersten Vorständen beider Vereine befürwortet wurde.
Aufgrund ihrer Satzung hätte diese Fusion jedoch für die Gesellige Vereinigung eine komplette Auflösung bedeutet mit Verlust des Archivs und ihres restlichen Vermögens.
Die Fusion scheiterte letztendlich am Widerstand aus den Reihen der Geselligen. Das kurz darauf folgende 75. Stiftungsfest zeigte deutlich, dass das Interesse am Erhalt des Vereins nicht erloschen war.
In den Zeiten des Wiederaufbaus und Wirtschaftswunders stiegen auch die Mitgliederzahlen wieder. Die prächtigen Veranstaltungen gehörten jedoch endgültig der Vergangenheit an. Finanzielle, technische und rechtliche Anforderungen der neuen Zeit ließen dies nicht mehr zu. Der Verein konzentrierte sich darum zunächst auf kleinere, meist vereinsinterne Veranstaltungen, die Pflege der Geselligkeit und kunsthistorische Ausflüge.
Bei der Ausstellung „Franz von Lenbach und die Münchner Malerei des 19. Jahrhunderts“ wurden 1953 im Münchner Lenbachhaus ausgesuchte Grafiken aus dem Archiv der Geselligen gezeigt.
Obwohl Frauen schon seit 1904 am Vereinsleben teilnahmen und auch an der Gestaltung der Veranstaltungen aktiv mitwirkten, folgte ein längst überfälliger Schritt erst 1977:
Zum ersten Mal konnten nun auch Frauen offiziell als Mitglied in den Verein eintreten. Mit großem Erfolg: Der Frauenanteil stieg daraufhin schlagartig auf 25 Prozent.
Ab 1984 setzte der Verein vermehrt auf Ausstellungen. Fast jedes Jahr gab es mindestens eine, oft auch mehrere Gelegenheiten für die Mitglieder, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren, wie zum Beispiel auch in der Bayrischen Landesvertretung in Bonn oder im Bayrischen Verwaltungsgericht in München.
Auch von Kriminalität blieb der Verein nicht verschont:
Als die Geselligen 1996 ihre Werke in einer Freisinger Bank ausstellten, wurde dort eingebrochen und fast alle Bilder der Ausstellung entwendet. Erst 3 Jahre später konnte der Dieb überführt werden. Zwischenzeitlich hatte er aber bereits einen Großteil der gestohlenen Bilder verkauft.
Bereits seit ihren Anfängen waren die Geselligen auch vereinsübergreifend aktiv:
Gemeinsam mit dem Künstlerunterstützungsverein richteten sie mehr als 50 Jahre lang die Habenschadenfeier in Pullach aus. Es gab auch diverse gemeinsame Projekte mit der MKG und dem Münchner Künstlerhausverein. Die jüngste Zusammenarbeit fand 2024 mit einer Gruppe uigurischer Künstler statt. Die Geselligen unterstützten bei der Organisation einer internationalen uigurischen Ausstellung in München.
Seit seiner Gründung hat der Verein viel erlebt:
Den 1. Weltkrieg, den anschließenden Zusammenbruch der Monarchie, Inflation und politische Umbrüche der 1920er Jahre, den Aufstieg und die Machtübernahme der Nationalsozialisten, den 2. Weltkrieg, Wiederaufbau, diverse Wirtschaftskrisen, den Aufbau der Europäischen Union sowie die Wiedervereinigung. In jüngerer Vergangenheit folgte die Corona-Pandemie, die den Verein um eine seiner wichtigsten Säulen brachte, die zwischenmenschliche Geselligkeit. Sowohl die Kontakte untereinander als auch die traditionelle Jahresausstellung fanden darum online statt.
Der Verein blieb trotz aller Krisen bestehen und ist bis heute ein traditioneller Bestandteil des künstlerischen Lebens in München.
Aktuell sind im Verein Künstlerinnen und Künstler aus München und der Metropolregion München vertreten. Sie sind zwischen 32 und 90 Jahre alt, kommen aus 14 verschiedenen Nationen und gehören den unterschiedlichsten Religionen und Kulturkreisen an. Alle vereint das gemeinsame Hochhalten der Kunst im geselligen Rahmen.
Unterschiedlichste Stile, Techniken und Materialien ergeben ein breites Spektrum an künstlerisch wertvollen Arbeiten.
In dieser Vielfalt spiegelt sich auch der Geist der Gründer wieder. Die Geselligen beflügeln sich, unterstützen sich und spornen sich gegenseitig an. Bei gemeinsamen Unternehmungen, Vorträgen, Ausflügen und Veranstaltungen tauscht man sich in angenehmer, kreativer Atmosphäre untereinander aus.
Die Geselligen waren und sind ein Nährboden für die Kunst. Dadurch können sie verschiedenste Strömungen aufnehmen, diese für sich entdecken und sich so weiterentwickeln. Unterschiedlichste Kunstrichtungen und Tendenzen verstehen sie seit jeher als eine zusätzliche Möglichkeit innerhalb der Vielfältigkeit. Wissensdurst, Können, Feierlaune und Neugier sollen auf Vereinsebene ausgelebt und Neues nach erfolgter Güteprüfung auch zugelassen werden.
Die aktuellen Kunstwerke werden nach wie vor in den Ausstellungen der Geselligen präsentiert und am geselligen Stammtisch wird natürlich auch heutzutage noch ausgiebig darüber diskutiert.
Bilder:
1 Ankündigung zur Redoute 1899, entworfen von Hermann Bek-Gran, Archiv des Vereins
2 Ankündigung zur Redoute "Der große Guckkasten", 1914, entworfen von Wilhelm Roegge d. J., Archiv des Vereins
3 + 4 Karikaturen aus den 1920er Jahren, gezeichnet von Emil Arends, Archiv des Vereins
5 Gasthof "Drei Rosen" am Rindermarkt (im Foto ganz rechts), Münchner Stadtarchiv, CC BY-ND 4.0
6 Redoute 1902 "Im goldenen Kleide", Archiv des Vereins
7 Vernissage im Bürgerhaus Unterföhring 2023, Foto von Erika Nieberle
Quellen:
1 Vereinsarchiv der Geselligen Vereinigung bildender Künstler Münchens e. V.
2 Chroniken der Geselligen Vereinigung bildender Künstler Münchens 1902-1930; Münchner Stadtarchiv
3 Susanna Wimmer: Der Beitrag der "Geselligen Vereinigung bildender Künstler Münchens" zum Kunst- und Kulturleben Münchens in der Zeit bis zum Beginn des 1.Weltkrieges; Magisterarbeit, LMU, 1990
4 Ludwig Steidl: Die Gesellige Vereinigung bildender Künstler Münchens und ihre Vorgänger; Vortrag, gehalten in der Geselligen Vereinigung am 4.2.1942 (Bayrische Staatsbibliothek)
5 Digitalisierte Versionen der Münchner Neuesten Nachrichten 1891 - 1932 (Münchner Digitalisierungszentrum, Bayrische Staatsbibliothek)
6 Bayrisches Musiker-Lexikon Online https://www.bmlo.uni-muenchen.de/
7 Julie Kennedy: Der Künstler-Sänger-Verein, Münchner Geselligkeit zwischen Akademiker und Boheme, 2009